Alles gut

Die Täuschung des positiven Denkens: Warum „Alles gut“ oft eine Lüge ist

„Alles gut.“
Drei Worte – flüchtig, freundlich, aber oft hohl.
Sie sollen beruhigen, Harmonie signalisieren, Stabilität vorgaukeln. Doch allzu oft entlarven sie sich beim zweiten Nachfragen als das, was sie sind: eine seelische Schutzmauer, hinter der sich Schmerz, Angst oder tiefe Verwirrung verbergen.

In einer Zeit, in der Spiritualität salonfähig und Instagram-tauglich geworden ist, erleben wir eine Epidemie des selbstverordneten Glücklichseins. „Good Vibes Only“ ist das neue Mantra. Aber was, wenn es uns nicht befreit – sondern fesselt?

Der spirituelle Selbstbetrug

Positives Denken ist kraftvoll – wenn es aus der Tiefe kommt. Ein grundsätzlicher Optimismus, die Zuversicht, Probleme lösen zu können, ist sogar überlebenswichtig. Doch wenn wir mit rosa Brille durch ein brennendes Haus laufen und „alles ist Licht“ murmeln, dann betreiben wir keine Spiritualität – sondern Realitätsverweigerung.

Und schlimmer noch: Wir lassen das wahre Licht gar nicht an die Stellen, die es am meisten brauchen. Dort, wo der Schmerz sitzt. Wo sich alte Wunden verbergen. Wo Schatten nach Anerkennung rufen.

Spiritueller Bypass – ein satanischer Irrtum?

Viele sogenannte „spirituelle“ Menschen sitzen in Meditationskreisen, sprechen über Liebe, Licht und Energien – und halten dabei eine Hand auf die Stelle, an der ihr inneres Kind weint. Aber bitte nicht hinschauen. Nicht fühlen. Nicht wühlen.

OM C. Parkin spricht in seinem Artikel von einer „Täuschung durch positives Denken“. Er meint damit die Verdrängung des Schmerzes, die zur Selbsthypnose wird. Ein spiritueller Bypass, der nicht erlöst, sondern blockiert. Und ja, man könnte es sogar einen satanischen Irrtum nennen: Denn es trennt den Menschen von seiner Wahrheit – und nährt das Ego, das sich erleuchtet gibt, ohne erlöst zu sein.

Es ist Zeit, ehrlich zu werden.

Ich habe Menschen getroffen, die beim Satz „Alles gut“ lächeln – und beim zweiten Nachfragen in Tränen ausbrechen. Warum? Weil sie gelernt haben, dass „Negative“ auszusperren. Aber Schatten, die man verdrängt, kehren mit doppelter Kraft zurück – im Körper, in Beziehungen, in Alpträumen, in Burnouts.

Ich arbeite mit Methoden wie Clean Language, YagerCode oder der Zeremonien in der Natur, um dem zu begegnen. Denn Schatten wollen nicht weggeschickt werden. Sie wollen gesehen, gehört, verstanden werden.

Shiatsu ist dabei ein sehr willkommener Weg über den Körper wieder ins Fühlen zu kommen. Das Spiel von Nähe und Distanz hilft dabei sich zu öffnen, um zu spüren, was wirklich ist und darin liegt wahre Befreiung.

Mut zur Tiefe – Mut zur echten Spiritualität

Der Weg raus aus der Täuschung beginnt mit einem Schritt nach innen. Mit der Entscheidung, nicht mehr alles „gut“ sein zu lassen, sondern ehrlich hinzusehen. Das ist kein Kuschelweg. Aber es ist ein Weg der Wahrheit, der Kraft und letztlich: der Liebe.

Echte Spiritualität ist nicht „Good Vibes Only“.
Sie ist Licht und Schatten.
Sie ist Klarheit statt Lächelmaske.
Sie ist frei.


👉 Einladung zur Reflexion:

  • Wann hast du dich zuletzt selbst belogen, um nicht zu fühlen?

  • Was würdest du entdecken, wenn du statt „alles gut“ sagst: „Ich bin bereit, hinzusehen“?

  • Welche alten Glaubenssätze schützen dich – und verhindern gleichzeitig Heilung?


Beitrag Die Täuschung des positiven Denkens aus Visionen (Ausgabe 01/2025) von Weisheitslehrer OM C. Parkin

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